#DiscoverEU – Interrail Tag 1: Berlin, Berlin, ich fahre nach Berlin!

Bei der EU habe ich eines von 15.000 Interrail Tickets gewonnen. Damit bekam ich die Möglichkeit Europa zu bereisen und besser kennen zulernen! Weitere Infos dazu, wie z.B. meine Reiseroute aussieht, habe ich in folgendem Blogpost zusammengefasst: #DiscoverEU – Die Planung meiner Interrail-Reise


Nachdem ich nur knapp zwei Wochen Zeit hatte, um meine Reise zu planen, Unterkünfte zu buchen und Zugverbindungen herauszusuchen, ging es auch schon – früher, als es mir eigentlich lieb war – los. Ich mag es total mich monatelang auf Reisen vorzubereiten und immer neue Dinge über die Orte zu erfahren, die ich bereisen werde. Wenn meine Reise dann beginnt habe ich mich meistens schon so lange damit beschäftigt, dass ich die Stadtpläne ungefähr auswendig kenne und mich somit auch ohne Google Maps oder analoge Karten in den unbekannten Umgebungen zurechtfinden kann. Dazu hatte ich dieses Mal leider keine Zeit, denn um die Aufenthalte in mehr als 7 Städten zu planen braucht man (also zumindest brauche ich) ziemlich lange!

 

Am frühen Morgen, um kurz nach 6:00, startete meine Europa-Reise mit dem ersten Zug. Von Osnabrück aus ging es mit einem Inter City nach Berlin, wo ich den ersten Tag verbringen wollte. Nachdem ich nach dreieinhalb Stunden Fahrt um ungefähr halb 10 an meinem Ziel ankam, machte ich mich zuerst vom Berliner Hauptbahnhof aus über die Spree auf den Weg zum Bundeskanzleramt. Man kennt die Front des Bundeskanzleramtes zwar aus den Nachrichten oder von irgendwelchen Bildern, dass das Gebäude sich allerdings gefühlte Kilometer nach Hinten erstreckt, hat mich doch sehr verwundert. Mir war absolut nicht bewusst, wie viele Menschen dort arbeiten (ca. 590)!

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Die nächste Station war das Schloss Bellevue, der Sitz des Bundespräsidenten. Während ich beim Bundeskanzleramt noch sehr überrascht über die Größe war, war ich hier überrascht davon, wie klein das Schloss eigentlich – entgegen meiner bisherigen Vorstellungen – ist. Meiner Meinung nach lohnt es sich nicht sonderlich einen Abstecher dorthin zu machen – gerade wenn man nur sehr wenig Zeit hat -, denn es gibt noch viele sehr viel sehenswertere Orte in Berlin, für die die Zeit dann zu knapp ist!

Meine Route führte mich entlang der Siegessäule und über die Straße des 17. Juni zum Brandenburger Tor. Das Brandenburger Tor sollte man gesehen haben, wenn man Berlin besucht, denn es repräsentiert nicht nur Berlin als Stadt, sondern zusammen mit dem Schloss Neuschwanstein auch ganz Deutschland. Das wussten scheinbar auch alle anderen Leute, die dort waren, denn der Pariser Platz (Vorplatz vom Brandenburger Tor) war mit Fotos schießenden Schulklassen und Touristen aus der ganzen Welt ziemlich überfüllt. Ich finde es ziemlich spannend an solch geschichtsträchtigen Plätzen zu sein. Es ist irgendwie so unvorstellbar, was Jahre zuvor genau an den Orten alles passierte.

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Mein nächster Halt war das Holocaust-Mahnmal, welches aus großen und kleinen, rechteckigen Betonblöcken besteht und das jeder zumindest aus den Medien in Bezug auf einen AfD-Politiker kennen sollte. „Halt“ ist hier wortwörtlich gemeint, denn ich saß bestimmt eine ganze Stunde lang am Rande des Mahnmals unter einem Baum im Schatten und habe die Menschen beobachtet, die kamen und gingen.

Von meinem kleinen Roadtrip durch Europa habe ich gelernt, dass man sich die Zeit nehmen und den Moment genießen sollte und nicht dadurch, dass man alles auf seiner Liste abarbeiten möchte, viel zu hektisch durch die Welt geht. Die Momente, an denen man einfach mal stoppt und nicht auf die Zeit achtet, fand ich am schönsten auf meiner Reise, weshalb es davon in den folgen Blogposts noch einige weitere beschrieben geben wird.

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Nach der ausführlichen Pause ging es für mich am Brandenburger Tor vorbei zum Reichstagsgebäude. Eigentlich wollte ich dort auch die Kuppel besichtigen, allerdings gab es keine Tickets mehr, weil ich alles so kurzfristig planen musste und nicht schon einige Wochen im Voraus eines bestellen konnte. Ich hatte also keine andere Wahl, als mir das Gebäude nur von Außen anzuschauen. Nach kurzer Zeit breitete eine Saxophonistin ihre Sachen aus und begann zu spielen, sodass ich noch etwas blieb und das Entschleunigen fortsetzte. Nachdem ich einigen ihrer Lieder zugehört hatte, setzte ich meinen Rundgang fort, es sollte zum Bebelplatz gehen.

Das Reichstagsgebäude, in dem der Bundestag untergebracht ist.

An einem kleinen Imbiss am Straßenrand, gelegen zwischen Reichstagsgebäude und Brandenburger Tor, holte ich mir eine Kleinigkeit zu essen und machte mich dann auf den Weg über die bekannte und geschichtsträchtige Prachtstraße „Unter den Linden“. Angekommen am Bebelplatz war ich recht enttäuscht, denn ich hatte es mir ein wenig spektakulärer vorgestellt. Da „Bebelplatz“ vermutlich nur den wenigsten etwas sagt: Hier wurden 1933 „undeutsche“ Bücher von den Nazis verbrannt. Zur Erinnerung daran befindet sich mitten auf dem Platz eine Glasscheibe im Boden, unter der man einen Raum mit mehreren leeren Bücherregalen, die Platz für bis zu 20.000 Bücher bieten, sehen kann – das Denkmal zur Erinnerung an die Bücherverbrennung. Angrenzend an den Platz ist unter anderem die Humboldt-Universität.

Weiter über die Straße Unter den Linden, vorbei an Museumsinsel und Berliner Dom, kam ich schließlich am Alexanderplatz mit dem Berliner Fernsehturm und der Weltzeituhr an. Auch, wenn an dem Platz eigentlich nichts besonderes ist, finde ich es ziemlich cool dort – grundlos.

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Da man mit einem Interrail-Ticket überall in Deutschland kostenlos mit der S-Bahn fahren darf, fuhr ich ein kleines Stück vom Alexander Platz zum Berliner Ostbahnhof, um mir die East Side Gallery anzuschauen. Die East Side Gallery ist die längste Open-Air Galerie der Welt und zeigt den Mauerfall zelebrierende Bilder, gemalt auf einem erhaltenen Teil der Berliner Mauer. Wenn man nach Berlin kommt, dann sollte man sich unbedingt die Zeit nehmen und hier einen Spaziergang machen. Es lässt einem klar werden, wie schön es ist, dass wir Reisen können, wohin wir wollen und keine Einschränkungen in unserer Freiheit haben.

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Ursprünglich wollte ich mir noch die Oberbaumbrücke anschauen, etwas an der Spree entlang laufen und das Kaufhaus des Westens am anderen Ende der Stadt besuchen, allerdings hatte ich die Möglichkeit einen Zug eher in die nächste Stadt zu nehmen, da ich ansonsten mit meinen Aktivitäten in Berlin fertig war.

Von Berlin nach Prag fährt ein Zug im 2-Stunden-Takt, sodass ich zwei Stunden in Berlin hätte füllen müssen und zwei Stunden später in Prag angekommen wäre, sodass ich mich dazu entschieden habe zwei Stunden früher als geplant weiterzureisen, was sich im Nachhinein als gute Idee erwies, denn es ist schon recht anstrengend mit einem ca. 10kg schweren Rucksack den ganzen Tag durch die Gegend zu laufen.

Dank Google Maps habe ich dann recht schnell die richtige S-Bahn gefunden (Danke an den netten jungen Mann, der mir gezeigt hat, wo das richtige Gleis ist – sehr schlechte Ausschilderung!), die mich zum Hauptbahnhof brachte. Mit einem Sprint zum richtigen Gleis, konnte ich, keine Sekunde zu spät, noch gerade so den Euro City in die Hauptstadt Tschechiens erreichen. Im Zug angekommen musste ich noch mein Reisetagebuch im Interrail-Pass ausfüllen, in welches man einmal die Abfahrtszeit, die Stadt der Abfahrt und die Stadt der Ankunft, sowie das genutzte Verkehrsmittel (Bahn, Bus oder Fähre) eintragen muss.

Da der Zug gänzlich überfüllt war, blieb mir nichts anderes über, als mich zusammen mit anderen Reisenden auf den Fußboden zusetzen. Dazu aber mehr im nächsten Blogpost zur „goldenen Stadt“ an der Moldau!

 

Grüße,
Maarten

 

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Über mich

Maarten Hoffmeyer

Ich bin 21 Jahre alt, liebe Theater und Reisen und komme aus der Nähe von Osnabrück. Auf diesem Blog habe ich über meine Erfahrungen mit der Nervenkrankheit GBS geschrieben und berichte über Reisen, die ich nun so oft wie möglich machen möchte. Man lebt nur einmal!

Zitat

»Jeder Tag könnte dein letzter sein – und wenn du irgendjemanden magst, sag es am besten gleich!«

– Cro